Präsentation der Produkte, Beleuchtung und Sauberkeit lassen bei vielen Einzelhändlern zu wünschen übrig. Schnell die Einkaufsliste abhaken und wieder raus ist dann die Devise des Konsumenten.

Ist dies bei Apotheken anders ? - fragte ich mich, und machte mich auf den Weg in eine Fußgängerzone. Was ich vorfand war alles andere als beruhigend. Schon die Schaufenstergestaltung, die das Ziel haben sollte, Kunden in die Apotheke zu locken, hat mit modernem Einzelhandel nichts zu tun.
Hier ein paar Beispiele:

• Zur Jahreszeit unpassend ein Dr. Theiss Heilquellen Kosmetik Leuchtdisplay im Schaufenster – Leider sehr verstaubt mit prominentem Blick auf eine vergilbte Steckdosenleiste.

• Die an der Schiebetür befestigte, schief aufgeklebte DIN A4 Klarsichthülle mit einer Kopie der Öffnungszeiten zeugt nicht gerade von Professionalität.

• Gefühlt zehn Jahre alte, abgenutzte Stoffpilze und das handschriftliche Plakat „gute Vorsätze für das neue Jahr“ zusammen mit Basica, Almased und Nicorette Spray auf einem Stück Kunstrasen sollen Kundenfrequenz erzeugen.

 

Das Rezept bringt den Kunden dazu, trotz der Schaufenstergestaltung, die Apotheken zu betreten. Hier finden wir Aufsteller aus den 80iger Jahren für Tee neben Vichy hightec Displays mit Bildschirm (die leider nicht den Blick auf die alte verstaubte Heizung verdecken können). Das Compeed Display neben Walklang CDs von Sony und den Emeukal Bonbons runden das Chaos ab. Handschriftlich mit Tesa befestigte Preisauszeichnungen am Kosmetikregal fallen dem Kunden ins Auge – verbunden mit der Nachricht „ja nichts anzufassen“. Wenn man auf dem Weg zum HV-Tisch, hinter dem sich „halbfreundliche“ Apotheker oder PTA verschanzen, nicht über das auf dem Boden stehende Linola Fett Gewinnspiel „Malen und Gewinnen“ gestolpert ist, löst man schnell sein Rezept ein und verläßt die Apotheke.

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Quellenangabe:  Die erfolgreiche Apotheke, Ausgabe 03.2014, Seite 22