Geben ist seliger denn nehmen
von Gastautor
Mein Bac, dein Bac, Bac ist für uns alle da.“ Was Anfang der 80er-Jahre als Werbespruch im deutschen Fernsehen nervte, wird von Teilen der Gesellschaft heute bei Wohnungen, Autos oder Klamotten praktiziert: Das, was man hat, wird geteilt, was man nicht habt, geliehen. Hinter „Shareconomy“ oder „Collaborative Consumption“ verbirgt sich eine Lebenshaltung, bei der Besitz nicht mehr viel bedeutet.
Lauter Knall statt leiser Pieps
Auf Plattformen wie Wimdu.de, Airbnb.de, 9flats.com oder Couchsurfing.org stellen immer mehr Privatleute Reiselustigen ihre Wohnung zur Verfügung, bei Kleiderkreisel.de wird gebrauchte Kleidung getauscht oder verkauft, auf Portalen wie Whyownit, Stuffle oder Frents finden sich Bohrmaschinen und Kinderfahrradanhänger, die gegen ein Entgelt verliehen oder gegen ein anderes nützliches Produkt getauscht werden können. Dienste wie Tamyca oder Nextbike vermitteln Autos und Fahrräder aus der Nachbarschaft und auf Smava oder Seedmatch stellen Privatleute anderen Nutzern Kredite zur Verfügung. „Wir haben unsere Welt verkabelt, um zu teilen“, verkündet etwa die Harvard-Absolventin Rachel Botsman, die unter dem Titel „What’s mine is yours“ bereits ein Buch zum Thema „Shareconomy“ verfasst hat.
Als Erstes wurde Software geteilt (Open Source), danach Wissen (Wikipedia), und schließlich wurden Musik (Napster) und Videos (Youtube) geteilt. Das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ beziffert den Umsatz, der 2012 weltweit über den Verleih von Privateigentum erzielt wurde, auf 3,5 Milliarden US-Dollar. Angesichts eines globalen Bruttoinlandsprodukts von 71,3 Billionen US-Dollar erscheint dies zwar wie eine Bagatelle – doch immerhin schreibt „Forbes“ der neu entstehenden Gesellschaft des Teilens jährliche Wachstumsraten von 25 Prozent zu.„Die Sharing Economy ist ein echter Knall und nicht nur ein leiser Pieps“, betont denn auch Joe Kraus, General Partner bei Google Ventures.
Den gesamten Artikel aus Internet World BUSINESS, 18. März 2013 6/13 gibt es hier.